Exit. Das Projekt ist gescheitert.

Projekte können scheitern. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Oft ist es ganz einfach Missplanung oder vollkommen unrealistische Ziele, oder gar das Budget ist alle. Doch darum soll es hier nicht gehen.

Wann ist ein Projekt als gescheitert anzusehen?

Ich habe bereits erlebt, dass Vorgesetzte oder Geschäftsführer ein Projekt als gescheitert bestimmen. Manchmal sogar von wenig erfahrenen Projektmanagern. Bei genauerer Betrachtung ist es oft eine Spontanreaktion aus einem Tief heraus. Oder das Team wird vom Projekt abgezogen weil es nicht mehr lukrativ genug erscheint. Nicht nur, dass es für mich recht zweifelhaft erscheint in der laufenden Entwicklung festzustellen, dass ein Projekt doch nichts bringt, gab es in allen Fällen keinerlei Messpunkte um überhaupt ein “gescheitert” festzulegen.

Und hier liegt das wesentliche Problem solcher “Projekte”. Die Planung ist schlicht und ergreifend unvollständig. Ich weiß, dass Vorgesetzte und Kunden wenig Muße haben sich mit dem hohen Detailierungsgrad, welches ein Projekt benötigt, auseinanderzusetzen – geschweige denn mit den “negativen” Dingen. Aber genau das ist Projektmanagement. Ohne Arbeitspaketeplanung, Risikomanagement, Budget- und Personalplanung, Krisenplänen usw. ist ein Scheitern bereits vorbestimmt. Damit hätten wir bereits das erste Kennzeichen für gescheiterte Projekte.

Tatsächlich gilt es von Anfang an festzuhalten wann, ein Projekt nicht mehr fortgeführt werden kann. Am Einfachsten geht das in einer Tabelle, sortiert nach Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen. Hier können bereits Kurativ- und Präventivmaßnahmen festgehalten werden. Und nun hat man Messpunkte und Kennzeichen. Und vor allem sinkt die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns enorm. Wenn ich bereits von Anfang sehe, was passieren kann, kann ich mich darauf vorbereiten und entgegensteuern. Selbstverständlich gibt es immer Situationen, welche absolut neu sind, allerdings werden diese im Laufe des Berufsleben immer seltener.